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05.03.2016

Hier zwei Texte, die Heinz-Jürgen Krug in Facebook veröffentlichte:

Alfa-Kultur als Appetitbremse (16.2.2016)

Wollte mir gerade was zum Mittagessen machen – habe aber unglücklicherweise noch einen Blick auf die erste Lokalseite des Rüsselsheimer Echos und die Antworten der zur Kommunalwahl kandidierenden Listen auf die Frage nach der Entwicklung der Kulturlandschaft geworfen
(http://www.ruesselsheimer-echo.de/lokales/ruesselsheim/ Kultur-als-Triebfeder-der-Entwicklung;art57641,1855246 ).
Und dort auch die Antwort des Herrn Mathias Flörsheimer von „Alfa“ (AfD-Ableger) gelesen – und schon war der Appetit vergangen. Nicht dass Alfa – übrigens völlig analog zu den von ihr gerne als „Altparteien“ titulierten – die Vorschläge der BI Pro Opel-Altwerk (http://www.pro-opel-altwerk.de/tl_files/schriftstuecke/BI_Broschuere_Internet.pdf) zum Opel-Altwerk aufgreift, (allerdings völlig unverfroren mit der Bemerkung „Alfa stellt ein Konzept zur Nutzung des Altwerks vor“) schlägt auf den Magen. Auch nicht, dass sie erklären, dass Kultur123 bei Realisierung „ihres“ Konzepts weitgehend überflüssig würde und dass sie verkünden, „dass Stadttheater würde verkauft werden“ – steht ja alles nur im Konjunktiv da. Aber dass da mal so nebenbei – auch dies ganz unschuldig nur als Prognose für die nächsten fünf Jahre – formuliert wird „Voraussichtlich würde es (das Altwerk) unter der Regie der etablierten Parteien als Flüchtlingsunterkunft genutzt“, schlägt auf den Magen. Und es macht klar, warum die AfD in Rüsselsheim überflüssig ist. Das kaum getarnte Aufhetzen gegen Flüchtlinge erledigt Alfa mit. Das haben sie genauso von der AfD (neuerdings für Hans-Olaf Henkel die „NPD-Light“) zu Alfa transferiert, wie die unsozialen Wirtschafts- und finanzpolitischen Konzepte ihrer etablierten Unternehmer- und Professorenriege.

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Wiederholungstäter: Alfa-Mathematik – Setzen, Sechs, Hetze (2.3.2016)

Nach dem Appetit-Debakel mit dem Alfa-Text zur Kultur im Rüsselsheimer Echo (die Flüchtlinge nehmen uns mit Hilfe der Altparteien das Altwerk weg, siehe oben) habe ich mir diesmal zum Lesen von http://www.ruesselsheimer-echo.de/lokales/ ruesselsheim/Klamme-Kassen-und-die-schwarze-Null;art57641,1880915 (Stellungnahmen der „Spitzenkandidaten“ zur Entwicklung der Kommunalfinanzen) vorsichtshalber einen mahlzeitfernen Zeitpunkt ausgesucht – zurecht.
Herr Mathias Flörsheimer textet für Alfa: „Der massive Zuzug von Flüchtlingen führt zu exponentiell steigenden Kosten für Sozialleistungen.“ 
Die bundesweit ca. 800 Tsd gebliebenen Flüchtlinge (von ursprünglich 1,09 Mio) in 2015 verursachen zunächst Kosten (für Unterbringung, Versorgung und Integration) von ca. 10 Mrd. Euro. Die jährlichen Sozialleistungen 2014 betrugen in Deutschland  übrigens 849 Mrd. Euro. Nehmen wir mal an, es kämen weiterhin in den Folgejahren so viele Flüchtende nach Deutschland wie 2015, nehmen wir weiter an, dass für die 2015 gekommenen auch in den Folgejahren gleich hohe Aufwände anfielen, lassen wir völlig unberücksichtigt, dass die Flüchtlinge Konsumsteuern zahlen, dass diejenigen, die Flüchtlingsheime bauen, Flüchtlinge als Sozialarbeiter betreuen … Steuern und Sozialabgaben zahlen, dass das Ganze als Konjunkturförderprogramm wirkt, dass mit der Zeit ein immer größerer – wenn auch zunächst unterdurchschnittlicher - Teil der ursprünglichen Flüchtlinge arbeiten und Steuern und Sozialabgaben leisten wird,  so stiegen die Kosten in 2016 um weitere 10 Mrd. Euro und in 2017, 2018 … auch. Vielleicht erinnern sich einige noch an den Mathe-Unterricht: geht frau/man auf der x-Achse (in dem Fall die Zeitachse) jeweils eine Einheit (in dem Fall ein Jahr) weiter und der y-Wert (in dem Fall die Kosten) steigt um den gleichen Betrag, so ergibt sich bei der Verbindung der Wertepaare im kartesischen Koordinatensystem eine Linie! Weswegen ein solches Wachstum sinnigerweise als lineares bezeichnet wird. Exponentiell wäre ein Wachstum, bei dem die Ausgangsgröße jedes Jahr nicht um die gleiche Summe, sondern mit dem gleichen Faktor wächst. Und exponentielles Wachstum, das weiß man ja inzwischen, gerät bald völlig außer Kontrolle, bringt jedes System ins Wanken, macht irgendwann alles kaputt. Und das genau ist der Eindruck, den Herr Mathias Flörsheimer mit dieser Formulierung hervorrufen will: die Flüchtlinge drohen, hier alles kaputt zu machen. Und da er Fachhochschul-Studenten in Mathematik unterrichtet, kennt er natürlich den Unterschied zwischen linearem und exponentiellem Wachstum. Er betreibt also bewusste Hetze.

Zu den ökonomischen Folgen der Zuwanderung von Flüchtenden eine Studie des DIW:
http://diw.de/documents/publikationen/73/     diw_01.c.518252.de/15-45-4.pdf .
Europaweit untersucht das eine aktuelle Studie des IWF:
 http://www.imf.org/external/pubs/ft/sdn/2016/sdn1602.pdf
Eine gute Zusammenfassung der Situation in Zahlen, Fakten, Zitaten bei Prof. Naika Foroutan:
 http://www.bim.hu-berlin.de/media/2016-02-14_Dresdner-Rede_Foroutan_Pr%C3%A4sentation.pdf .

Und neben all dem zur Frage von Menschlichkeit vieles auf
http://www.proasyl.de/


Heinz-Jürgen Krug

 

 

   
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