14.05.2019
Facebook-Kommentar von Heinz-Jürgen Krug
Mach meinen Raketen-Fritz nicht an!
Im Rüsselsheimer Echo vom 11. Mai 2019 unter der Überschrift „Zeitlebens ein echter Rüsselsheimer“ ein Bericht über die Feier des 182. Geburtstags von Adam Opel. Darin auch die Aufzählung seiner fünf Söhne „Carl, Wilhelm, Heinrich. Fritz (später der Raketen-Fritz) und Ludwig“.
Halt, Stopp, Nein!!!
Der später „Raketen-Fritz“ genannte Friedrich Karl Adam Hermann (ab 1917: von) Opel war kein Sohn, sondern als Sohn des Wilhelm ein Enkel des Adam. Und daher war er, der sich (soweit aus den verfügbaren Quellen erkennbar) in diesem Zeitraum in den USA aufhielt auch nicht der Opel, der beim Treffen von Großindustrie und Banken mit Hitler und Goebbels am 20. Februar 1933 beteiligt war. Dabei erhielt die im Vorfeld der Reichstagswahl vom März 1933 vor der Pleite stehende NSDAP (20% davon für die DNVP-Kampffront Schwarz-Weiß-Rot) von den Herren der „Wirtschaftselite“ Zusagen über 3 Millionen Reichsmark, 100.000 davon vom Onkel Friedrich Franz Opel für die Automobilindustrie. Währenddessen wütete der Terror, füllten sich die ersten KZs und Papa Wilhelm trat am 1. Mai in die Nazipartei ein. Aber „unser“ Raketen-Fritz hatte damit absolut nichts zu tun.
Deshalb nochmal:
Ein wenig mehr Information zum Verhältnis von Großindustrie, Banken und Großgrundbesitz hier http://www.liste-solidaritaet.de/ seiten/medienreflexe/2015_06_ medienreflex.html
Und zum Trost für die Berichterstatterin Charlotte Martin: die Velwechserung zwischen Onkel Fritz und Neffe Fritz-von passierte bereits zu Lebzeiten der beiden in größeren Blättern:
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