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Not Welcome Mr. Bush!
Presseerklärung der Liste Solidarität
zum Bush-Besuch
am 23.02.05
Die Menschen in der Rhein Main Region bekommen
heute mit aller Macht demonstriert, in welchem Zustand sich
die Welt befindet. Wie muss es um diese Welt bestellt sein,
wenn der Besuch eines ihrer führenden Staatsmänner unter einem derartigen
Sicherheitsaufgebot stattfindet, wie wir es gerade erleben? Wovor
hat Mr. Bush solche Angst, dass eine ganze Region, die an seiner
Wegstrecke liegt, für einen Tag lahm gelegt wird? Der Unmut
derjenigen, die aufgrund dieses von Staats wegen angeordneten
Staatsbesuches, die aufgrund des "Gastes" von Bundeskanzler Schröder,
Sonderurlaub nehmen müssen, ihrer Arbeit nicht nachgehen
können oder einfach nur in ihrem normalen Tagesablauf gestört
werden ist allzu verständlich.
Das Sicherheitsaufgebot für den Bush-Besuch verweist aber
auch darauf, dass dieser amerikanische Präsident wie kein
anderer vor ihm für die zunehmende Spaltung der Welt in
Arm und Reich steht, für die ungehemmte Ausplünderung
der Ressourcen des Südens, des Erdöls, des Wassers
und anderer Rohstoffe, für die hartnäckige Weigerung
sich am globalen Klimaschutz zu beteiligen und für den ungebrochenen
Willen, jederzeit und überall auf der Welt mit oder ohne
Zustimmung der Völkergemeinschaft militärisch zu intervenieren.
Er steht dafür, die Interessen transnationaler Konzerne
ohne Rücksicht auf menschliches Leid und Völkerrecht
durchzusetzen. Unzählige Milliarden von US-Dollar werden
in eine völlig überflüssige Aufrüstung gesteckt,
während die Armut in den USA selbst trotz enormen Wirtschaftswachstums
immer größere Ausmaße erreicht. Nur ein Teil
dieser Mittel würde genügen, den Konflikten dieser
Welt auf friedlichem Wege den Boden zu entziehen. Doch das ist
nicht das Interesse der Bush Regierung. Sie setzt auf Weltherrschaft
und Unterdrückung aller politischen Ansätze, die sich - wie
eine Reihe lateinamerikanischer Staaten - nicht dem Markttotalitarismus
von Weltbank und WTO unterordnen wollen.
Die Militarisierung des Denkens
einer ganzen Gesellschaft ist nur möglich, indem mit aller Macht ein Feindbild produziert
wird. Dieses Feindbild ist der Islam, der nach dem Willen der
amerikanischen Strategen das Feindbild des Kommunismus ersetzen
soll. Die Verbreitung dieses Feindbildes schürt überall
auf der Welt Konflikte und zeigt seine Absurdität in der
Tatsache,
dass der CIA Zögling Osama bin Laden heute zum Kopf der
Achse des Bösen avancierte. In Wirklichkeit ist es die Politik
der übrig gebliebenen Supermacht USA die heute eine massive
Bedrohung des Friedens, der sozialen Gerechtigkeit und des nachhaltigen ökologischen
Wirtschaftens darstellt.
Präsident Bush hat allen Grund zur Angst. Er ist die Gallionsfigur
einer Welt, in der die Reichen sich nur noch hinter Mauern und
Stacheldraht treffen können, in der sie ihre Wohnviertel
hermetisch vom normalen Volk abschotten und von Wachdiensten
scharf kontrollieren lassen müssen. Er steht für eine
Philosophie und Regierungspolitik, die die ganze Welt in einen
Wilden Westen verwandeln will.
Die Liste Solidarität glaubt nicht, dass Bush sich auch
nur einen Millimeter von dieser von ihm immer wieder offen verkündeten
Politik abgewandt hat. Wenn er heute Europa besucht, um Europa
für sich und seine Politik zu gewinnen, dann bedeutet dies,
dass er Europa mit im Boot haben will, wenn neue militärische
Interventionen gestartet werden. Der Irakkrieg ist militärisch
längst noch nicht zu Ende und verschlingt wesentlich mehr
Mittel als erwartet, da werden bereits die nächsten Ziele
ins Visier genommen, nämlich Syrien und der Iran. Kein Zweifel:
Wenn die Bush-Administration die Zeit für gekommen hält,
werden wir von der CIA die Beweise für die Iranische Atomaufrüstung
geliefert bekommen und sie wird ihren Preis für die jetzige
Freundlichkeit gegenüber Europa mit allem nur erdenklichen
Druck einfordern, nämlich die aktive militärische Beteiligung.
Die Liste Solidarität hält es für zwingend geboten,
dass Europa und Deutschland sich mit Nachdruck von der US-Politik
distanzieren und auch für die Länder des Südens
eine deutlich sichtbare friedenspolitische, soziale und ökologische
zur US-Politik entwickeln. Wir fordern daher alle
auf, sich an den Demonstrationen gegen den Bush-Besuch zu beteiligen
und erklären offen und mit Nachdruck: "You are not welcome
Mr. Bush!
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