Presseerklärung vom 31.08.2007:
"Ökologische Ausgleichsmaßnahmen" für den Bebauungsplan "Wohnbebauung Eichgrund"
Die Stadtverordneten diskutieren zur Zeit den Bebauungsplan Eichgrund. Wie für jeden Bebauungsplan muss auch für diesen ein ökologischer Ausgleich geschaffen werden für das notwendige Fällen von Bäumen, für das Versiegeln von Boden durch Bebauung, Straßen usw. Der Magistrat nimmt nun beim Bebauungsplan Eichgrund einen Hinweis des Forstamtes, die geplanten Gebäude stünden zu nahe am Rande des Ostparks und deshalb müssten nahestehende Bäume gefällt werden, zum Anlass, den geforderten ökologischen Ausgleich im Ostpark selbst vorzunehmen. Der Laie findet das in Ordnung, denn liegt es nicht nahe für gefällte Bäume im Baugebiet neue im Ostpark zu pflanzen? Da irrt allerdings der Laie. Vielmehr soll der Ostpark auf einer Fläche von 2,5 ha "ökologisch umgebaut" oder noch blumiger "forstlich überformt" werden und zwar von dem neuen Baugebiet bis zum Waldweg in einer Breite von 50 m und mehr.
Was bedeutet das nun in der Praxis für die Anwohner der Tannenstraße und für alle Bürger, die den Ostpark als Naherholungsgebiet nutzen ? Nach dem Vorschlag des Magistrates sollen auf dem 2,5 ha großen Gelände alle Kiefern und alle höheren Laubbäume gefällt werden. Wohlgemerkt, es handelt sich dabei nicht um das Fällen einzelner kranker oder nicht mehr standsicherer Bäume, dies muss die Stadt auf Grund ihrer Verkehrssicherungspflicht sowieso in regelmäßigen Abständen überprüfen, sondern um das großflächige Abholzen eines wunderbaren Baumbestandes mit zum Teil uralten Eichen.
Was ist das für ein ökologischer Ausgleich, wenn in dem neuen Baugebiet eventuell 27 kleine und mittlere Bäume gefällt werden müssen, dafür aber keine neuen gepflanzt werden, sondern im Ostpark ein Vielfaches an Bäumen zusätzlich gefällt werden soll? Wie soll ein Bürger das verstehen? Die wurden bisher auch weder informiert geschweige denn gefragt, ob sie mit dieser Maßnahme einverstanden sind. Für das Baugebiet von 7600 qm Größe wurde umfangreich die Auswirkungen auf Kleinklima, auf die Lebensräume von Flora und Fauna, auf Landschaftsbild und Erholung und Lärmbelastung untersucht. Für die 25000 qm Ostpark, die von der Fällaktion betroffen sind, hält der Magistrat diese Mühe für nicht notwendig.
Wie es scheint, will der Magistrat auch schnell Fakten schaffen, denn bereits im Herbst 2007 soll mit der Fällaktion begonnen werden. Für DIE LINKE/LISTE SOLIDARITÄT ist dies eine unbegreifliche Maßnahme, ein Affront gegen Anwohner und Erholungssuchende, ein Frevel an der "Grünen Lunge" Ostpark.
DIE LINKE/LISTE SOLIDARITÄT fordert daher, den Ostpark in seinem jetzigen Zustand zu belassen und die Ausgleichsmaßnahmen an anderer Stelle vorzunehmen.
Sie lädt Anwohnerinnen und Anwohner und alle anderen am Ostpark Interessierten zu einem Informationstreffen am Montag, 1.9.2007, 17:00 Uhr in die Tannenstraße, vor Hausnummer 22 am Stichweg in den Ostpark.
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