Presseerklärung vom 28.04.2010:
Privatisierung und Sozialabbau durch die kalte Küche – auf Kosten von Kindern, Eltern und Erzieherinnen!
Linke/Liste Solidarität fordert Weiterführung der Psychologischen Beratungsstelle.
Die Psychologische Beratungsstelle für Kindertagesstätten hatte in den letzten Jahrzehnten zwei Hauptaufgaben wahrgenommen. Zum einen die fachliche Begleitung, insbesondere die Erstellung von Gutachten, bei Integrationsmaßnahmen für Kinder mit deutlich erhöhtem Betreuungsbedarf. Zum Beispiel für Kinder mit körperlichen oder geistigen Behinderungen oder mit Entwicklungsverzögerungen in unterschiedlichen Bereichen. Zur Zeit gibt es etwa 70 solcher Integrationsmaßnahmen in den Rüsselsheimer Kitas. Zum anderen die alltägliche psychologische Begleitung von Kindern einschließlich der Beratung von Eltern und Erzieherinnen. Dazu gehörten Diagnostik und Therapie, Fortbildung in Teamgruppen und Leistungen im Präventivbereich. Am 18.02.2010 hat der Magistrat per Dekret die fachliche Begleitung von Integrationsmaßnahmen privatisiert und die übrigen bisherigen Aufgaben durch Schließung der Psychologischen Beratungsstelle aufgegeben. Damit verzichtet der Magistrat auf die genannten, für Kinder, Eltern, Erzieherinnen und Erzieher äußerst wertvollen Leistungen.
Im Vorfeld hatten sich alle Kindertagestättenleitungen und eine Teilpersonalversammlung des Dezernates von Bürgermeister Dreiseitel unter fachlichen Gesichtspunkten für eine Erhaltung der Psychologischen Beratungsstelle ausgesprochen. Dass Kinder unser höchstes Gut sind gilt leider auch in Rüsselsheim wohl nur in Sonntagsreden.
Die Linke/Liste Solidarität kritisiert die kurzsichtige Entscheidung des Magistrates, die die Qualität der Arbeit in den Kitas zugunsten eines fragwürdigen Sparerfolges beeinträchtigt. Die Linke/Liste Solidarität fordert die umgehende Weiterführung der Arbeit der Psychologischen Beratungsstelle und wird einen entsprechenden Antrag in die Stadtverordnetenversammlung einbringen.
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