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Presseerklärung vom 15.6.2012:

Linke/Liste Solidarität: Köbelhalle umbenennen und Diskussion weiterführen

Die Linke/Liste Solidarität fordert schon lange angesichts der Erkenntnisse über Walter Köbel die Umbenennung der Walter-Köbel-Halle.

Nach dem Bekanntwerden der NSDAP-Mitgliedschaft von Walter Köbel durch eine Veröffentlichung der linken Landtagsfraktion und seit der Dokumentation der Inhalte seiner Doktorarbeit vor einem Jahr ist für die linke Liste die sofortige Umbenennung zwingend.

In dieser Arbeit rechtfertigte Köbel zum Beispiel die Politik der tödlichen Aussonderung der Nazis durch eine gedankliche Brücke zu den Germanen: „Den Schwachen, der kein wertvolles Glied der Sippengemeinschaft zu werden versprach, ließ man gar nicht erst heranwachsen; er wurde von vornherein ausgemerzt.“
Nach Kriegsende und der Befreiung vom Faschismus hat Köbel nicht nur zunächst seine Nazi-Vergangenheit verschwiegen sondern auch später jede Auseinandersetzung mit seiner individuellen und der gesellschaftlichen Nazi-Vergangenheit verweigert.

Aus diesen Gründen haben wir von Anfang an die Initiative des DGB „Rietig statt Köbel“ unterstützt und die Aufhängung des „Mitgliedschafts“-Schildes durch Steffen Jobst als „Stachel im Fleisch“ befürwortet.

Auch nach der sofortigen Umbenennung muss eine intensive Diskussion über den Umgang mit der NS-Vergangenheit in den fünfziger und sechziger Jahren des letzten Jahrhunderts geführt werden. Dabei könnte die Forschungsarbeit von Sabine Kühn, Doktorandin bei Prof. Conze in Marburg, hilfreich sein. Durch eine schnelle Entscheidung zur Umbenennung könnte sowohl diese Forschung als auch die Debatte in Rüsselsheim selbst ohne Zeitdruck und auch mit Blick auf den heutigen Umgang mit faschistischem Gedankengut und Handeln geführt werden.

Eine besondere Verantwortung liegt in diesem Fall bei der SPD.
Zwar ist klar, dass die damaligen Regierungsparteien CDU und FDP viel mehr Schuld an der Beförderung bzw. Belassung auch führender Nazis, gerade solcher deren Vergangenheit bekannt war, in leitende Positionen in Politik, Justiz, Militär und Wirtschaft trugen als die Partei Kurt Schumachers. Aber in Rüsselsheim ist es in erster Linie die SPD, deren Mitglied Walter Köbel war, die mehr als ein Jahr nach Bekanntwerden der Tatsachen für sich endlich eine klare politische Entscheidung zu treffen hat.

 

 

   
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