Presseerklärung vom 24.05.2020:
Linke/Liste Solidarität: Sozialer Spaltung
beim „Homeschooling“ entgegen wirken!
Die Coronakrise offenbart und verstärkt schonungslos die sozialen Schwachstellen unserer Gesellschaft. Die Schließung der Schulen und der Übergang zum Homeschooling trifft vor allem die Schülerinnen und Schüler hart, deren Eltern nicht in der Lage sind, für sie so etwas wie Ersatzlehrer*innen zu sein. Verstärkt wird dieser Effekt dadurch, dass von Armut betroffene Familien gerade in der Krise erhöhte Ausgaben z.B. für Lebensmittel verkraften müssen. Eine Anschaffung von Endgeräten für das Homeschooling ist vielen daher nicht möglich. Das verstärkt die vorhandene Chancenungleichheit.
Um dem entgegen zu wirken fordert die Linke/Liste Solidarität in einem Antrag an die Stadtverordnetenversammlung, zumindest Schülerinnen und Schülern mit der Berechtigung für den Rüsselsheim-Pass, also bei geringem Einkommen der Erziehungsberechtigten, digitale Endgeräte für das Homeschooling als Leihgeräte zur Verfügung zu stellen. Zur Finanzierung sollen Gelder aus dem 500-Millionen-Programm „Digitales Lernen“ des Bundes, das speziell zur Sofortausstattung von Schulen in der momentanen Ausnahmesituation gedacht ist, angefordert werden.
Die linke Liste betont, dass digitale Endgeräte eigentlich unter die Lehr- und Lernmittelfreiheit fallen und damit allen Schülerinnen kostenlos zur Verfügung stehen müssten, der Antrag daher als eine Notmaßnahme zu verstehen ist.
Bei Bedarf sollen auch den Lehrkräften Leihgeräte als Lehrmittel vom Schulträger bereit gestellt werden. Zudem hält Die Linke/Liste Solidarität ein vom Medienzentrum der Stadt angebotenes kurzfristiges Fortbildungsangebot für Lehrer*innen für notwendig, da nicht alle im Umgang mit digitaler Technik und mit aktuell genutzten Programmen geübt sind.
Antrag vom 24.05.2020
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