Presseerklärung des DGB Kreis Groß-Gerau vom 30.01.2023:
DGB Kreisverband Groß-Gerau solidarisch
mit der CGT Grand Est im Kampf gegen die Erhöhung des Renteneintrittsalters
In den vergangenen Jahren waren die französischen Gewerkschaften in ihrem Kampf gegen die Erhöhung des Renteneintrittsalters erfolgreich. Während die Gewerkschaften in Deutschland, die schrittweise Anhebung des Renteneintrittsalters auf 67 Jahre nicht verhindern konnten, gibt es in Frankreich immer noch die Rente ab 62. Dies will der französische Präsident Macron nun zum wiederholten Male ändern und das französische Renteneintrittsalter auf 64 Jahre erhöhen. Ob er dies realisieren kann, ist fraglich: Fast alle französischen Gewerkschaften beteiligten sich am 19. Februar an einem Generalstreik, zwei Drittel aller Franzosen und Französinnen lehnen die Erhöhung des Renteneintrittsalters ab. Sie legten Teile des Zug- und Flugverkehrs lahm, drosselten die Stromproduktion, bestreikten Raffinerien, Schulen und Krankenhäuser. Über zwei Millionen Menschen beteiligten sich an den Protesten.
Wie in Deutschland muss auch in Frankreich das Märchen von der alternden Bevölkerung als „Argument“ für die Erhöhung des Renteneintrittsalters herhalten. Hier wie dort vergessen Arbeitgeber:innen und neoliberale Politiker:innen den Faktor der steigenden Produktivität. Steigende Produktivität sollte allen ein besseres Leben ermöglichen.
Der DGB KV Groß-Gerau solidarisiert sich mit Nachdruck mit den für 31. Januar geplanten französischen Protesten gegen die Erhöhung des Renteneintrittsalters und erfüllt so die Partnerschaft mit der Region Grand Est der französischen Gewerkschaft CGT mit Leben. Die deutschen Gewerkschafter:innen wünschen ihren französischen Kolleg:innen viel Erfolg für die kommenden Aktionen. Unsere Partnerschaft ist keine Einbahnstraße. Trotz des bereits sehr hohen Renteneintrittsalters in Deutschland trommeln hier die Arbeitgeber bereits für die Rente mit 70. Gelingt es in Frankreich, die Erhöhung des Renteneintrittsalters zu verhindern, dann verbessert dies auch die Kampfbedingungen in Deutschland.