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               Presseerklärung vom 21.11.2007:  
              Haushaltsanträge der  Linken/Liste Solidarität  
              Soziale Akzente, höhere  Gewerbesteuer und antifaschistische Jugendbildung 
              Auf den Stop überflüssiger Imageprojekte unter dem Label „Rüsselsheim 2020“,  Einnahmeverbesserungen und auf eine deutliche soziale Akzentuierung zielen die  17 Anträge der Linken/Liste Solidarität zum städtischen Haushalt 2008. 
                Wie in allen Jahren seit Einzug der Liste Solidarität in die  Stadtverordnetenversammlung 2001 summieren sich die finanziellen Auswirkungen  der Anträge zu einem deutlichen Plus für den kommunalen Haushalt. Da das  Hauptproblem des Haushalts auf der Einnahmenseite liegt (Steuereinnahmen im  Durchschnitt der Jahre 1989 - 1999 : 84,5 Millionen Euro , 2000 - 2006 : 52,8  Millionen Euro), schlägt die Linke/Liste Solidarität eine Erhöhung des  Gewerbesteuerhebesatzes von 340 auf 380 vor. Damit würde Rüsselsheim gerade  einmal den Wert von Mörfelden-Walldorf, Groß-Gerau und Kelsterbach erreichen.  Raunheim läge mit 400 immer noch darüber. Dies würde zu Mehreinnahmen von ca.  2,8 Millionen Euro führen. Dabei wäre die Belastung von kleinen  Gewerbetreibenden wegen der weitgehenden Anrechenbarkeit der Gewerbesteuer auf  die Einkommensteuer sehr gering. 
              Mit der Einführung eines  „Rüsselsheim-Pass“ will die Liste einkommensschwachen Bürgerinnen und  Bürgern  ermöglichen, diskriminierungsfrei Vergünstigungen (z.B. ermäßigte  Nutzung von Bussen und regionalen Bahnen, freier Eintritt in Museen und  Theater, freie Nutzung von Stadtbücherei und Musikschule, ermäßigte  VHS-Gebühren, ermäßigtes Essensgeld in Kitas und Schulen) in Anspruch zu  nehmen. Der StadtPass Mörfelden-Walldorf kann hier als Anregung dienen. 
  Investieren will die Liste in den Ausbau der Beziehungen zu Nador in Marokko  und Dersim in der Türkei, den Herkunftsregionen von Tausenden von  Rüsselsheimerinnen und Rüsselsheimern. Dazu sollen dem Jugendbildungswerk  30.000 Euro zur Verfügung gestellt werden.  
              Auch die antifaschistische  Jugendarbeit, wie sie das Jugendbildungswerk mit einem Schülerseminar  „Fremdenfeindlichkeit, Rassismus und Antisemitismus“ Anfang Dezember betreibt,  darf nicht auf solche einmaligen Veranstaltungen beschränkt bleiben. Sie sollte  mit 11.000 Euro zusätzlich für Bildungsmaßnahmen verstetigt werden.  
              Deren Finanzierung könnte  durch die Streichung des Zuschusses von 50.000 Euro für die “Racing Days”  erfolgen. Eine öffentliche Förderung der Ideologie von Geschwindigkeit,  röhrenden Motoren und und qualmenden Auspuffen hält die Linke/Liste Solidarität  gerade angesichts der bedrohlichen Ergebnisse der neuen Studien des  Weltklimarats für unverantwortlich. 
  Für dringend notwendig hält die linke Liste dagegen die Bereitstellung der  Mittel für die in der “Evaluationsstudie” angemahnte Schulsozialarbeit in der  Borngrabenschule und unterstützt damit die Schule selbst, die in diesem Jahr  bereits zum vierten Mal mit einer detaillierten Begründung die Notwendigkeit  der Schulsozialarbeit nachweist. 
              Sparen sollte sich die Stadt  dagegen den auf 40.000 Euro erhöhten Zuschuss für die  Standortmarketinggesellschaft Region Frankfurt Rhein-Main GmbH . 
  Diese GmbH erbringt für die Rüsselsheimer Bürgererinnen und Bürger nach Meinung  der linken Liste keinen erkennbaren Nutzen. 
  Genausowenig wie eine Neupflasterung der Marktstraße für 700.000 Euro als  Image-Maßnahme im Zusammenhang mit „Rüsselsheim 2020“-Studie.  
  Ablehnen wird die linke Liste  auch die Bereitstellung von einer Million Euro unter dem unklaren Titel „Erwerb  von Beteiligungen, Kapitalanlagen“ . Auf Nachfrage wurde ihr mündlich  mitgeteilt, dies sei Geld um die Stadtentwicklungsgeselschaft mbH&Co KG für  weitere 3 Jahre zu betreiben. Diese 2004 unter großem Propagandaaufwand  gegründete privatrechtlichen Gesellschaft sollte sich eigentlich durch  Vermarktung von Grundstücken selbst finanzieren. Ohne detaillierte Darlegung  ihrer Situation und Zukunftsplanung ist daher dieser Betrag nicht zu  verantworten. 
                
                Die Anträge im Wortlaut 
                 
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