Metallausbildung beim AVM erhalten
Antrag vom 16.09.2008
Betrifft: Ausbildungsverbund Metall
Hier: Abbau von 16 Ausbildungsplätzen
Die Stadtverordnetenversammlung möge beschließen:
Der Magistrat der Stadt Rüsselsheim wird beauftragt, dafür Sorge zu tragen, dass der Abbau von 16 Ausbildungsplätzen beim Rüsselsheimer AVM rückgängig gemacht wird. Die Stadtverordnetenversammlung kritisiert die Vergabepraxis der Bundesagentur für Arbeit.
Obwohl der AVM der einzige Bewerber war, verweigerte die Bundesagentur für Arbeit die Bereitstellung der für eine qualifizierte Ausbildung notwendigen Mittel. Die Stadt Rüsselsheim drängt als Miteigentümerin am Ausbildungsverbund Metall darauf, dass umgehend mit der Bundesagentur darüber verhandelt wird, die notwendigen Mittel zur Verfügung zu stellen.
Für den Fall, dass die Bundesagentur an ihren, die Ausbildungskosten nicht deckenden Sätzen festhält, wird der Magistrat beauftragt, gemeinsam mit dem Kreis Groß-Gerau die durch die Bundesagentur nicht abgedeckten Kosten zu übernehmen.
Begründung:
Die Ausbildungsplatzsituation im Kreis Groß-Gerau und insbesondere in der Stadt Rüsselsheim ist seit Jahren dadurch gekennzeichnet, dass mehr Jugendliche sich um eine Lehrstelle bewerben, als Plätze zur Verfügung stehen. Unter dieser Situation leiden vor allem Jugendliche mit Migrationshintergrund und Jugendliche, die den ständig steigenden Anforderungen einer Berufsausbildung nicht gewachsen sind.
Mit dem Rüsselsheimer Ausbildungsverbund Metall wurde Ende der 70er Jahre des vorigen Jahrhunderts als Antwort auf die erste Lehrstellenkrise eine öffentliche Einrichtung geschaffen, die benachteiligten Jugendlichen, insbesondere jungen Männern, eine überbetriebliche Ausbildung ermöglicht und gleichzeitig den im Weiterbildungsbereich tätigen Ausbilderrinnen und Ausbildern eine gesicherte Anstellung. Der Ausbildungsverbund Metall entwickelte sich zu einer unverzichtbaren Ergänzung des ständigen Schwankungen ausgesetzten Lehrstellenmarktes. Seine fest angestellten Mitarbeiter/innen haben Kompetenzen erworben, die zum festen und unverzichtbaren Bestandteil der Bildungslandschaft im Kreis Groß-Gerau wurden.
Der AVM bietet wohnortnahe Ausbildung an, auf die in der Region nicht verzichtet werden kann. Durch die nicht akzeptable Vergabepraxis der Bundesagentur, unter der auch andere öffentliche Anbieter – z.B. die Rüsselsheimer Volkshochschule - wiederholt gelitten haben, wird die Kontinuität und die Qualität eines für die Region unverzichtbaren Ausbildungsangebotes in Frage gestellt. Der Landkreis Groß-Gerau und die Stadt Rüsselsheim können es sich nicht leisten, dieser Entwicklung tatenlos zuzusehen.
Presseerklärung vom 18.09.2008
|