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               Presseerklärung vom 11.12.2008:  
              Sozialer    Schwerpunkt bei den Haushalts-anträgen der Linken/Liste Solidarität 
                 
                Neben den hier bereits    vorgestellten Anträgen, die Millionenausgaben im Umfeld des    überdimensionierten Einkaufszentrums im „Opelforum" verhindern sollen    und Einnahmeverbesserungen durch die Anhebung des Gewerbesteuerhebesatzes    beabsichtigen, setzt die Linke/Liste Solidarität einen Schwerpunkt ihrer    Haushaltsanträge im sozialen Bereich.  
                Dabei ist außer der Einführung eines Rüsselsheim-Pass, der    Vergünstigungen für einkommensschwache Bürgerinnen und Bürger ermöglichen    soll, die Einführung von Schulsozialarbeit an der Borngrabenschule ein    gewichtiger Punkt. Bereits in dem von der Projektgruppe Bildung und Region    erstellten Bericht "Evaluation der Schulsozialarbeit in der Stadt    Rüsselsheim" vom Dezember 2005 wurde dies genauso gefordert wie seit mehreren    Jahren eindringlich von der Schule selbst. Angesichts steigender    Schülerzahlen an der Borngrabenschule und angesichts der auch in Rüsselsheim    zunehmenden Armutsproblematik und der damit einhergehenden Verschlechterung    in den Lebenslagen vieler Kinder besteht hier dringender Handlungsbedarf.  
                Einen ebensolchen Handlungsbedarf sieht die Liste bei der Abteilung des    Jugendamtes, die neben Hilfen und Unterstützung für den Schutz der Kinder und    Jugendlichen zuständig ist, dem "Allgemeinen Sozialen Dienst"    (ASD). In den letzten Jahren ist in den Medien mehrfach über schlimme Fälle    von Verwahrlosung und Kindestötungen berichtet worden. Die Politik hat darauf    reagiert, indem sie alle Bürgerinnen und Bürger aufgerufen hat, genauer    hinzuschauen und im Verdachtsfall das Jugendamt – also den ASD – zu    informieren. Seit 2006 hat sich mit jedem Jahr die Fallzahl im ASD erhöht.    Der ASD will gemeinsam mit anderen Institutionen in Rüsselsheim alles tun, um    das Kindeswohl zu schützen.  
                Hinzu kommen die gesellschaftlichen Veränderungen und    Anforderungen, die Familien, Alleinerziehende, Kinder und Jugendliche    belasten. Problemlagen sind oft die „blanke Geldnot",    Arbeitslosigkeit, Perspektivlosigkeit, psychische Erkrankungen, fehlende    Ausbildungsplätze, Trennungen und Scheidungen sowie mangelnde    Sprachkenntnisse und fehlendes Wissen über Rechte und Pflichten.  
                All dies führt häufig zu Überforderungen in den Familien.    Die Zahl der Kinder, Jugendlichen und Familien, die Hilfe benötigen und    auffällig werden, steigt bundesweit und auch in Rüsselsheim stetig an. Diesen    massiv gewachsenen Anforderungen sollte dur ch die Schaffung einer    zusätzlichen Stelle beim ASD Rechnung getragen werden.  
                So, wie sie mit der Einbringung dieses Antrags einer    Anregung der Gewerkschaft ver.di folgt, tut dies die Linke/Liste Solidarität    mit der Forderung des Aktionsbündnisses gegen Sozialabbau nach Einrichtung    einer "Koordinierungsstelle Armutsprävention". In der Begründung    ihres Antrags zitiert die Liste das Aktionsbündnis: "Rüsselsheim braucht    eine Koordinierungsstelle, die sowohl von Armut Betroffenen schnell und    unbürokratisch Auskunft gibt, als auch die Vernetzung von karitativen    Hilfsorganisationen und kommunalen Einrichtungen mit dem Ziel einer    wirkungsvollen Armutsprävention in die Hand nimmt." Wie das    Aktionsbündnis formuliert "muss nach vorsichtiger Schätzung davon    ausgegangen werden, dass ca. ein Viertel aller Kinder an oder unter der    Armutsgrenze leben. Rüsselsheim hat damit die bei weitem höchste    Kinderarmutsquote im Kreis Groß-Gerau." Angesichts dessen hält auch die    Linke/Liste Solidarität eine unabhängige Stelle zur Vernetzung der    vielfältigen karitativen Einrichtungen und kommunalen Unterstützungsstellen    für erforderlich.  
                Mehr als abgedeckt wäre die Finanzierung dieser Stellen im    sozialen Bereich durch den von der Liste beantragten Verzicht auf die    Aufblähung des Stadtmarketings. Hier sollen nach der Planung des Magistrats    im nächsten Jahr vier, bis 2011 gar neun zusätzliche Stellen finanziert    werden. Dagegen wendet sich die Liste seit Bekanntwerden dieser Pläne    genauso, wie gegen die Verschleuderung von 425.000 Euro für zweifelhafte    Verschönerungsmaßnahmen ("Brückelchen" und Rondell) an der Festung.  
                Die Anträge im Wortlaut  
                
                
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