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               Presseerklärung vom 30.11.2009:  
              Haushaltsanträge  der Linken/Liste Solidarität:  
                Verbesserte  Einnahmen, Stopp von Millionenausgaben und soziale Akzente 
                 
                Wie in allen Jahren seit Einzug der Liste Solidarität in die Stadtverordnetenversammlung  2001 summieren sich die finanziellen Auswirkungen ihrer Haushaltsanträge auch  für 2010 zu einem deutlichen Plus für die kommunale Kasse, also einem Beitrag  zur Schuldenreduzierung. 
               Die  Einnahmen will die Liste durch eine Anhebung des Gewerbesteuerhebesatzes von  340 auf 380 um mehr als 2 Millionen Euro erhöhen. Damit würde Rüsselsheim  gerade einmal den Wert von Mörfelden-Walldorf, Groß-Gerau, Kelsterbach und  Raunheim erreichen. Bischofsheim läge mit 400 noch darüber. Und die Belastung von kleinen  Gewerbetreibenden wäre wegen des Freibetrages und der mit der  Unternehmenssteuerreform 2008 noch einmal verbesserten Anrechenbarkeit der  Gewerbesteuer auf die Einkommensteuer sehr gering.  
               Der  SPD/Grünen geführte Magistrat hatte diesen Vorschlag Ende 2008 in sein  Haushaltssicherungskonzepts übernommen, ihn dann aber von einem 3-maligen  Anstieg des Ifo-Geschäftsklimaindexes abhängig gemacht. Nicht nur, dass der  Index inzwischen 6 mal in Folge gestiegen ist, sondern dass auch das Regierungspräsidium  die Maßnahme empfiehlt, lässt die linke Liste hoffen, dass auch andere  Fraktionen dieser Maßnahme zustimmen werden. 
                Nachdem  ihr die Verhinderung der Verschleuderung von vier Millionen Euro inklusive  Baumfällung für die überflüssige Neupflasterung großer Innenstadtbereiche  gelungen ist, setzt die Liste als größte Einsparungsmöglichkeit nun auf die  Verhinderung des Tunnelbaus für das  überdimensioniert  geplante Einkaufszentrum im Opelforum. Es  würde die Rüsselsheimer Innenstadt und innenstadtnahe Einkaufsbereiche  schwerstens schädigen. Der Ansatz von insgesamt 35,3 Millionen Euro für  die verkehrliche Anbindung dieses Projekts, wovon die Stadt wegen der  angegebenen Landeszuschüsse 15,3 Millionen Euro zu tragen hätte, würde für  Rüsselsheim und das Land Hessen auf Dauer eine verlorene Investition größten  Ausmaßes darstellen. Dringend  notwendige Investitionen in Bildung, soziale, kulturelle und sportliche  Bereiche sowie Stadtteilentwicklung würden dadurch auf Jahrzehnte abgewürgt.  
               Einen  Teil der Mehreinnahmen und der eingesparten Mittel will die Linke/Liste  Solidarität für die Einführung der dringend notwendigen Schulsozialarbeit an  Borngraben- und Dürerschule einsetzten. Bereits zum sechsten Mal haben  Schulleitung, Kollegium und Schulelternbeirat der Borngrabenschule in einem  Brief an Fraktionen und Magistrat die Dringlichkeit dieser Maßnahme im Detail  begründet. Auch die Dürerschule als Grundschule mit Förderstufe und einem hohen  Anteil von Schülern aus Elternhäusern mit niedrigem Einkommen braucht für  Aufgaben wie Einzelfallarbeit,  aufsuchende Elternarbeit, Aufsuchen außerschulischer Lernorte die  Unterstützung der Lehrerinnen und Lehrer durch eine qualifizierte  Schulsozialarbeit. Von CDU und FDP erwartet die linke Liste, dass sie sich bei  der von ihren Parteien getragenen Landesregierung massiv dafür einsetzen, das  in der letzten Legislaturperiode gegebene Versprechen, sich an den Kosten von  Schulsozialarbeit zu beteiligen, nun einzuhalten.  
               Zwei  der Anträge, die von Karl-Heinz Schneckenberger für die Liste eingebracht  wurden, greifen Vorschläge aus dem Aktionsbündnis gegen Sozialabbau auf. Zu der  in den letzten Wochen heiß diskutierten Situation auf dem Gemeindeplatz in der  Innenstadt und ähnlichen Lagen auf anderen Plätzen schlägt die linke Liste ein  Hilfsangebot im Sinne einer aufsuchenden Sozialarbeit für einen Personenkreis  mit multiplen Suchtproblemen und psychosozialen Schwierigkeiten vor. Die Kosten  veranschlagt sie mit jährlich 100.000 €, wobei Gelder aus dem  Bund-Länder-Programm Stadterneuerung zu beantragen sind. 
               Ziel der aufsuchenden Sozialarbeit soll die  Gewährleistung einer dauerhaften Ansprache, die Hilfe zur Regeleinhaltung im  öffentlichen Raum und zum Setzen fester Tages- und Wochenstrukturen sowie die  Hilfe zur Nutzung bereits bestehender Einrichtungen in Stadt und Kreis sein.  
                Für  die vom Aktionsbündnis geforderte Koordinierungsstelle zur Armutsprävention,  die sowohl von Armut Betroffenen schnell und unbürokratisch Auskunft gibt, als  auch die Vernetzung von karitativen Hilfsorganisationen und kommunalen  Einrichtungen mit dem Ziel einer  wirkungsvollen Armutsprävention in die Hand nimmt, beantragt die Liste  die Einstellung von 60.000 Euro in den Haushalt. 
               Gegen  die Streichung von 7500 € zur Unterstützung von kleinen Projekten im Bereich Integration  und integrativem Engagement, wie sie dem Ausländerbeirat 2009 zur Verfügung  standen, wendet sich die Liste in einem weiteren Antrag. Ständig von  Integration zu reden und sie von den Migranten einzufordern, aber einen  vergleichsweise kleinen Betrag für konkrete Projekte zu streichen, hält die  Linke/Liste Solidarität für widersinnig. 
                Haushaltsanträge  
                
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