Facebook-Kommentar von Heinz-Jürgen Krug

Spritpreise: Preissturz? – Profitsprung!

Überschriften im Main-Spitzen-Echo am Donnerstag, 2.6.2022:
Auf Seite 1: „Spritpreis fällt schneller als erwartet“.
Im Rüsselsheimer Teil gar: „Preissturz an der Tankstelle: Super günstig“.

Tatsächlich sind die Spritpreise – inzwischen schon wieder deutlich gestiegen – seit Monaten weit überhöht und selbst von diesem überhöhten Level aus, wird die Steuersenkung nicht vollständig weitergegeben, sondern zu einem Extraprofitaufschlag auf den Extraprofit auf den Profit genutzt („That’s the capitalistic economy, stupid“). ADAC-Kraftstoffmarkt-Experte Christian Laberer quantifiziert das: Schon vor der Steuersenkung sei beispielsweise E10 seiner Einschätzung nach um etwa 20 Cent zu teuer gewesen. Und nun werde auch die Entlastung nicht komplett weitergegeben. "Bei Super E10 müsste ein fairer Preis rund 55 Cent unterhalb des Preises vom Dienstag liegen", zählt er zusammen. "Also bei etwa 1,60 pro Liter. Davon sind wir im Moment rund 30 Cent entfernt."
Wie die aktuelle Erhebung (siehe die Tabelle bei ntv unten) zeigt inzwischen noch ein paar Cent entfernter.

Die Eigentümer der großen oligopolistischen Mineralölkonzerne, Oligarchen in Ost und West, in Saudiarabien und anderswo können frohlocken: „Super günstig“

Aber immerhin wird der - wohl linksradikale - britische Premier Boris Johnson aktiv: „UK imposes 25% energy windfall tax to help households as bills surge“ (www.business-standard.com „Großbritannien führt 25%-Energie-Übergewinnsteuer ein, um den Haushalten angesichts steigender Rechnungen zu helfen“). Die „windfall tax“ fällt an auf „the excess profits of oil and gas firms“ (auf „die Übergewinne von Öl- und Gasfirmen“).

Mehr zur windfall tax = Übergewinnsteuer beim DGB (https://www.dgb.de/.../++co++9fd78174-e307-11ec-819c... )